Die Rezension der Bloggerin
Petra vom Blog Nur-gute-Nachrichten.de
Es ist ohne Zweifel keine Tugend, im Namen Gottes zum Krieg gegen Ungläubige aufzurufen. Dabei ist es egal, wer das tut. In unserer Zeit erleben wir diesen Aufruf gewöhnlich von den Anhängern des Islams gegen alle Ungläubigen. Anschläge gegen die westliche Welt häufen sich. Wie in allen seinen Büchern verbindet der Autor auch hier die reale Welt in der wir leben mit den Möglichkeiten. Dabei ist es erschreckend zu lesen, wie nahe die Erzählungen an der Realität bleiben, trotz der Fiktion aus der sämtliche Storys zweifelsfrei ihre Nahrung beziehen. In diesem Thriller aber passiert das Unfassbare: Der Papst persönlich ruft mit einem Dekret zum heiligen Krieg auf.
Wer kann sich das ernsthaft vorstellen?
Was würde passieren, wenn es wirklich so wäre?
Was ist hier also passiert?!
Natürlich gab es einen Anlass. „TAKE ONE AND DO IT“ stand auf den Kisten voll mit Waffen. Der Nachfolger von Osama Bin Laden setzte die westliche Welt durch Terror-Akte in New York und in Rom in Angst und Schrecken. Auch der Vatikan wird angegriffen und diese Tatsache ist der Anlass, aus dem das Dekret des Papstes folgt. Viele zweifeln jedoch daran, dass der Papst das ernst gemeint haben kann und fürchten, dass es zu weltweitem Krieg der Christen gegen die Moslems kommen könnte. Dies gilt es zu verhindern.
Kein geringerer als Hanky (Hank Berson) FBI Agent und inzwischen Special Agent des Präsidenten von Amerika wird zur Lösung dieser Krise auf den Plan gerufen. Mit dabei auch dieses Mal seine Freunde (Walt Kessler und Richard Miller), die euch aus den Abenteuern von Hanky bekannt sind.
Die großen Schauplätze des Thrillers sind New York, Washington, Canada und Rom (der Vatikanstaat).
New York
Aufgrund der Terror-Akte schließen sich verfeindete Banden zusammen. Angeführt von Sergio Camas (ein ehemals Obdachloser, der sich berufen fühlt eine US-Bürgerwehr zu gründen die er „Soldaten Gottes“ nennt. Diese soll nun in Eigenregie für Rache und Ordnung sorgen. Für mich eine sehr interessante Fiktion und bei entsprechendem Terror durchaus wahrscheinlich. Gleichzeitig macht diese Erkenntnis über die Menschen traurig, wenn man realisiert, dass erst eine extreme Bedrohung von außen kommen muss, um einst verfeindete Menschen in einer Gemeinschaft zu vereinen, die dann leider ebenso unfriedlich handelt. Anfänglich begeistert, befand ich mich nach kurzer Zeit mit meiner Sympathie in der Zwickmühle.
Rom / Der Vatikanstaat
Durch den Aufruf des Papstes zum heiligen Krieg gegen die Gegner der Christen gab es heftige Unruhe innerhalb des Vatikanstaates. Sehr schnell formierten sich Gruppen. Jene, die den Papst mit seinem Aufruf unterstützen und viele, die ihn aufgrund des Aufrufs aus dem Amt sehen wollen. Eine ganz besondere Figur ist Pater Frank Marcus, der seit einiger Zeit Berater des Papstes ist. Sehr schnell wird klar, dass Pater Frank Marcus eine zentrale Rolle spielt und die Kontrolle über den Papst hat. Nur welche Ziele verfolgt er durch seinen Einfluss?
Canada
Ein guter alter Bekannter von Hanky, Paul Green, gelangt auf einer Reise nach Canada an einen geheimen Ort. Er schwebt in Lebensgefahr. Roger Thorn (FBI-Agent) eilt nach Canada um Carmen und Rita bei der Suche nach Paul zu helfen. Hier gibt es Überraschungen der unwirklichen Art, die in keinem bisher gelesenen Buch von Marvin Roth fehlten. Ich mag das sehr.
Mystery Fans werden sich freuen.
Bei allen schlimmen Taten und dem Bösen, dass immer wieder die Geschichte schreibt, durfte ich auch in diesem Buch beim Lesen oft schmunzeln. Den Papst habe ich spontan gemocht, er kam sehr menschlich rüber. Besonders in mein Herz geschlossen habe ich seinen Freund Pietro, der ihn nach Rom begleitet hat. Und Acar, der dem Papst ebenfalls geholfen hatte, obwohl er Moslem ist. Er tat es deshalb, weil der Papst ihn eben nicht bekehren wollte, das fand er gut. Ein schönes Argument, das von Respekt zeugt.
Sicher werde ich mit meiner Rezension nicht alles aufnehmen können und vieles nicht erwähnen, was es wert ist erwähnt zu werden.
Es ist jedoch Wert, dieses Buch zu lesen und dann einmal selbst darüber nachzudenken, wie nah wir oft an der menschgemachten Katastrophe sind. Tröstlich sind für mich immer wieder jene, die an das Gute glauben und aus guten Glauben handeln.
Nun warte ich gespannt auf das Feedback des Vatikans.
Denn an diese Adresse wurden Exemplare des Buches versendet. Ich hoffe, dass dort die deutsche Sprache gelesen werden kann und der Papst keinen Pater Frank Marcus als Berater zur Seite hat.
Vielen Dank an den Autor, der sich auch hier treu geblieben ist.